Geheime Türen zu verborgenen Räumen faszinieren mich schon seit meiner Kindheit.

In so manchem Film sehe ich, wie Kleiderschrank, Spiegel oder Bücherregal
überraschend ihre wahre Funktion enthüllen:
Tarnung für den Raum dahinter, das Versteck, Labor, Tresor oder gar Parallelwelt.
In einer Episode der Serie Babylon-Berlin dient eine Litfaßsäule, mitten in der Stadt,
als unauffälliger Eingang zu unterirdischen Bereichen. Genial.

Auch ich ging durch geheime Türen.

Container zur Unterwelt

Potsdamer Platz, damals Wüstenland - weit und breit gibt es nichts -
bis auf einen ca. 2x2m kleinen Baucontainer.
In jener Nacht dient dieser als Eingang zu einer geheimen Party. Unterirdisch.

Bass im Bunker. Euphorische Stimmung in den Gewölben.
Tanz durch die Nacht.

Es dämmert. Ich bin draußen. Sitze auf einem Stein.
Die Party neigt sich dem Ende.
Grenzenlose Weite und nur dieser Mini-Container aus dem erst 3 dann 5
und nach und nach immer mehr lachende bunte Party-People herauskommen.

Ein absurdes Bildnis.

Durch den Döner-Imbiss zum Dancefloor

Warschauer Brücke mit knurrendem Magen entdecke ich
den Döner-Imbiss an der Ecke Revaler - ehemals ein Blumenladen.
Eine lange Schlange. Ich stelle mich hinten an.
Ein Pärchen huscht an mir vorbei und verschwindet links durch eine Tür.
Kurz darauf noch zwei. Dann ein Grüppchen lustiger Leute.
Werde neugierig, vergesse meinen Hunger und nutze die nächste Gelegenheit
herauszufinden, was diese Tür verbirgt. Gleich dahinter führt eine steile Treppe hinab.
Ein Wummern schallt mir entgegen. Dem Sound folgend
an TürsteherKasseGarderobe und der Bar vorbei -
schon stehe ich im Suicide-Club mitten auf der Tanzfläche.

Mega! Der Oberknaller, so auf einer Party zu landen.

Kurzbiografie Anke

1965 in der franz. Schweiz geboren,
im Schwarzwald aufgewachsen und seit 1985 in Berlin.
Seit 2002 in Kreuzberg.
Partylustiger Kreativling. Collagen-Fotomontagen-
Tanz-Theater-Poesie.
Erzähle hier kleine Episoden prägnanter Momente
beim Wandeln in dieser erlebnisreichen Stadt.