Auf der großen runden Liegewiese, inmitten "der Kuhle" des Görlitzer Parks,
sieht man noch die Überreste eines Fußgängertunnels.
Durch diesen gelangte man unterirdisch von der Wiener zur Görlitzer Strasse -
und umgekehrt. Ruinen der Erinnerung.

Im Tunnel, spärlich beleuchteter Gang, knapp über mir die Decke.
Der Widerhall meiner Schritte ertönt dumpf.
"Klack Klack… klakklakk - Klack Klack… klakklakk…"
Als wäre man mit vier - und nicht mit zwei Beinen unterwegs.
Doch mehr als an das Bauwerk selbst, erinnere ich mich an die Idee die mir im Tunnel kam.

Inspiriert von einem Pfannkuchen Science Fiction.
Was ist das?
Ein von unten beleuchteter Glasteller, obendrauf der Eierpfannkuchen.
Kamerafahrt mit der Super-8 direkt über die Oberfläche des Pfannkuchens -
und schon hat man eine Weltraumsimulation vom Planeten Pfann. Spacy!
Kleine Tricks und grosse Effekte.

Als ich den Tunnel durch gehe, flammt diese Szene vor mir auf -
eine Sequenz aus der Ich-Perspektive:
Die Person läuft durch den Tunnel, läuft und läuft …
"Klack Klack… klakklakk - Klack Klack… klakklakk…"
Rhythmische Konstante.
Das Echo wirkt wie ein akustischer Schatten, beschleunigt den Gang.
Am Ende des Tunnels erblickt sie ihr eigenes Ebenbild.
Begegnet sich in Zeitlupe - wird Eins ...und ist weg.

Tunnel-Fiction.

Kurzbiografie Anke

1965 in der franz. Schweiz geboren,
im Schwarzwald aufgewachsen und seit 1985 in Berlin.
Seit 2002 in Kreuzberg.
Partylustiger Kreativling. Collagen-Fotomontagen-
Tanz-Theater-Poesie.
Erzähle hier kleine Episoden prägnanter Momente
beim Wandeln in dieser erlebnisreichen Stadt.