Das verborgene Lächeln der Maske
Scherben
Du kennst mich. Ich lächele Dich an.
Aber Du gehst an mir vorüber.
Deine Augen verraten mir nichts.
Wie viele Andere um mich herum auch
muss ich dies noch lernen:
das ich mit meinen Augen lachen könnte.
Let the sunshine in.
Ein Etwas, meistens weiss, rutscht auf meiner Nase rum.
Aber lächele Ich wirklich noch in diesem April?
Oder Wir: in Wintermäntel eingehüllt
2022 in Kreuzberg ratlos in Allem
auf der hippen Bergmannstraße?
„Die Schlange wird in der Nacht erwachen
und in unsre Träume kriechen,
irgendwo wird ein Vogel lachen,
wenn wir ihr Kommen riechen.“
„Fäulnis flatterte auf,
so nahm alles seinen Lauf:
Wer die Kugeln rollen lässt,
den überkömmt die schwarze Pest.“
„Ich hab' geträumt, der Winter wär' vorbei
Du warst hier und wir war'n frei
Und die Morgensonne schien
Der Traum ist aus.
...“
Große Worte im Radio.
Die alten Etrusker hatten für Maske dies Wort: persona.
Auch ein Versuch, zu überleben, den Römern nicht alles zu geben.
Hat ihnen aber nichts genützt.
„Komm, Geliebte, komm,
wir ziehn nach Santacher.
Komm, Geliebte, komm.
Wir nehmen unsre Träume mit
und baun uns eine Hütte
aus Silbergras und Ried.“
Textauszüge aus Liedern von
Franz Josef Degenhardt Manchmal, dann sagst Du mir… | Drei Kugeln | Santacher
Ton Steine Scherben Der Traum ist aus
-Ho-
Kurzbiografie -Ho-
Winter 1988 – das Jahr meines Umzuges aus dem Niedersächsischen nach West-Berlin. Zu dieser Zeit fühlte sich hier noch niemand so recht angesprochen von den Turbulenzen rundherum. Bekanntermaßen änderte sich das aber ziemlich bald. Was für mich bedeutete: als zugereister Wessi war ich zur rechten Zeit am richtigen Ort, um bald viele neue Erfahrungen machen zu können. Ich habe in einer mir damals recht fremden Stadt den ganzen Schwung der Wende-Zeit ab 1989 live erleben dürfen. Kreuzberg, Neukölln, Moabit: das waren die ersten Stadtbezirke, die ich auf meiner Wohnungssuche durch die damaligen Westsektoren der Stadt kennenlernte. Den größten Teil dieser mittlerweile 32 Jahre (Stand 2021) wohne ich aber in Kreuzberg. Hier zog es mich wieder hin, hier lebe, wohne und arbeite ich noch heute. Viel habe ich in diesen Jahren in meinem Kiez, seiner näheren Umgebung und später auch in Friedrichshain erlebt. Große Geschichten, kleine Episoden, mal skuril, mal sehr bedeutend, aber immer mittemang und authentisch. Anfangs etwas wilder, später etwas milder. Davon berichten meine Texte.